Wann ist der richtige Moment, um über Liebe zu schreiben? Ein großes Thema, das oft fehlinterpretiert wird. Liebe im Business-Kontext wird häufig als zu weich oder sogar als unprofessionell abgetan. Dieses Missverständnis entsteht, weil oft angenommen wird, dass Liebe ausschließlich Emotionalität und Schwäche bedeutet. Doch im Gegenteil, Liebe in ihrer wahren Form ist eines der stärksten Führungsinstrumente. Philosophisch unterscheiden wir drei Formen der Liebe: Eros, die leidenschaftliche Liebe; Filia, die freundschaftliche Liebe; und Agape, die selbstlose Liebe. Im Business-Kontext ist vor allem Filia relevant – eine Form der Wertschätzung und des Respekts gegenüber Mitarbeitenden und Geschäftspartnern. Jesus verkörperte Liebe, sie war seine stärkste "Waffe", der nichts entgegenzusetzen war. Seine Liebe war geprägt von bedingungslosem Akzeptieren und Vergeben, was in der Führung von Menschen eine außergewöhnliche Stärke darstellt. Er lehrte uns, dass echte Liebe aus dem Herzen kommt und nicht auf Erwartungen oder Gegenleistungen beruht. Er diente anderen, ohne nach Rang oder Status zu fragen. Damit schuf er eine inklusive, ermächtigende Umgebung mit Raum für Wachstum und Entwicklung. Heutige Führungskräfte könnten von diesem ganzheitlichen Ansatz der Liebe viel lernen. In Zeiten, wo Burnout und Fluktuation steigen, sollte eine liebevolle Führungskultur keine Kür mehr darstellen, sondern Pflicht sein. Eines sei uns jedoch bewusst: Es gibt keine Liebe ohne SELBSTLIEBE. Sie ist der Ausgangspunkt für alles, was wir tun und wie wir andere behandeln. Die Aufforderung „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ (Matthäus 22,39) impliziert, dass wir erst uns selbst lieben, akzeptieren und annehmen müssen, bevor wir dies bei anderen tun können. Wie können wir andere lieben, wenn wir ständig an uns selbst zweifeln? Führungskräfte, die sich selbst sabotieren, gewinnen selten das Vertrauen ihrer Teamkollegen. Sie sind weniger resilient gegenüber Stress und Herausforderungen. Sie sind schneller überlastet oder leiden an Burnout. Kurzum, wenn Chefs sich selbst nicht wertschätzen, zeigt sich das in vielerlei Hinsicht, am eigenen Wohlbefinden genauso wie an betrieblichen Defiziten: mangelnde Führung, geringe Motivation im Team, Konflikte, Krankenstand, Fluktuation, etc. | | | |
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