ECHTE VORBILDER AN DIE SPITZE

Führungskräfte wollen führen! Das ist klar. Unklar ist, ob sie es können oder sollten! Ebenso wollen Führungskräfte, dass man ihnen folgt. Genau da beobachte ich eine Krise: Menschen folgen Menschen, jedoch nicht zwangsläufig ihrem Chef!

Warum?

Als Mama bin ich in gewisser Weise auch eine Führungskraft. Mit meinen Entscheidungen und meinem Verhalten gebe ich meinem Kind Halt und Orientierung. Es lernt durch Beobachtung und Nachahmung und ist mir als sein Vorbild oft ein gnadenloser Spiegel. Als Dreijährige spielte sie Telefonieren. Sie lief durch die ganze Wohnung, lehnte sich an das Sideboard und redete „ganz wichtig" auf die imaginäre Person in ihrer Hand am Ohr ein… Natürlich erkannte ich mich wieder, ihre Nachahmung in Gestik und Mimik war unmissverständlich.

Beobachtung und Nachahmung sind fundamentale Bestandteile der menschlichen Entwicklung und gelten genauso im beruflichen Umfeld. Mitarbeitende beobachten, wie ihre Chefs mit Herausforderungen umgehen, Konflikte lösen und unter Druck reagieren. Sie adaptieren deren Verhaltensweisen. Die Art und Weise, wie Chefs Unternehmenswerte verkörpern, beeinflusst maßgeblich, wie Teams diese im Arbeitsalltag umsetzen. Ebenso entscheidend ist, wie Chefs in Krisensituationen agieren: Ob sie standhaft bleiben oder umfallen, ob sie vor ihren Leuten stehen oder sie im Stich lassen. Dieses Verhalten bestimmt, ob Mitarbeiter ihnen folgen und vertrauen.

Jesus Christus gilt als zeitloses Vorbild in Sachen Charakterstärke und ethischer Führung. Er 'redete' nicht nur daher! Er lebte selbst nach seinen Lehren und gab damit seinen Worten Nachdruck und Glaubwürdigkeit.

Das erklärt womöglich, warum viele seiner Nachfolger heute in der Führungskrise stecken und sich Menschen von ihnen abwenden. Besonders jene „Vorbilder", die sich als moralische Instanz positionieren, werden an ihren Taten gemessen.
So wird der Appell zum nachhaltigen Wirtschaften schnell zur zweifelhaften Botschaft, wenn 70.000 Menschen in die Wüste fliegen und in klimatisierten Räumen mit PET-Flaschen auf den Konferenztischen darüber diskutieren, was ‚alle anderen' besser machen müssten. Genauso missverständlich ist es, wenn der Chef einen straffen Sparkurs anordnet und sich zeitgleich ein schickes, neues Büro gönnt.
Und jene, die sich Nächstenliebe auf die Fahnen schreiben, sollten womöglich ihre Position zu Frieden, Macht und Missbrauch überdenken und in konsequenten Handlungen sichtbar machen - vorausgesetzt, ihnen ist daran gelegen, glaubwürdig aufzutreten.

LASS UNS KONKRET WERDEN

Bist du der Chef, dem man folgen möchte? Würdest du dir selbst folgen wollen? Lebst du das, was du vorgibst? Bist du ein Chef der Worte, oder der Taten? Stehst du zu deinen Leuten - vor allem dann, wenn sie deine Unterstützung brauchen? 
Wäre doch interessant zu erfahren, ob deine Mitarbeiter dich genauso wahrnehmen! Wenn du dich traust, dann frage sie danach!

In diesem Sinne: Sei ein Vorbild und steh' VOR deine Leute!

Lebendige Grüße,

Stefanie 

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